Hans und Erika Aschenbrenner aus dem Kapellenweg in Arrach wurden nur wenige Tage voneinander
getrennt jeweils 85 Jahre alt. Dieses denkwürdige Ereignis feierte das Jubelpaar zusammen mit über
50 Gästen aus Familie, Freundeskreis und Vereinen gesellig im Gasthaus Schmidberger/Berghof in
Arrach, wo alle aufs Beste bewirtet wurden. Es gratulierten auch Abordnungen der Vereine ASV, FFW
Arrach und SC Arrach-Haibühl. Vorstellig wurde auch 3. Bürgermeister Andreas Lohberger und
Pfarrer Johann Wutz.

Johann Aschenbrenner, der „Schneider-Hans“, wurde am 10. Juni 1939 nach zwei älteren Schwestern
als jüngstes Kind seiner Eltern Johann und Rosa Aschenbrenner in Arrach geboren. Seine Kindheit
verbrachte er vor allem bei den Großeltern Ellmaurer in der legendären „Schnodern“ (Sperlgasse).
Nach dem Schulbesuch in Arrach erlernte er bei Josef Vielweber, Friseurmeister am Bahnhof in Bad
Kötzting, das Friseur-Handwerk. Von 1957 bis 1961 ging er diesem Gewerbe als Geselle in Pocking
nach. Danach war er über 40 Jahre lang bis zum Eintritt ins Rentenalter im Raum München,
Regensburg und Nürnberg bei den Baufirmen Stratebau und Aukofer tätig.

Seine ihm angetraute Erika erblickte das Licht der Welt am 15. Juni 1939 im unterfränkischen
Schweinfurt als einziges Kind der Eltern Ludwig und Veronika Rindl. Im zarten Alter von einem Jahr
kam sie zur Oma nach Haibühl, wo sie als Einzelkind aufwuchs und die dortige Schule besuchte. Ihre
Eltern kamen wenig später nach und wurden in Bayerisch Eisenstein ansässig. In Zwiesel bei der
Konfektionsschneiderei Dietrich erlernte Erika das Damenschneider-Handwerk. Es folgten drei Jahre
(bis zu ihrer Heirat) bei der Firma Triumph International in Lam. Das Schicksal nahm seinen Lauf und
ihre Lebenswege kreuzten sich. Gefunkt hat es am Arracher Fußballplatz. Die kirchliche Hochzeit
erfolgte am 20. August 1962 in Haibühl vor Pfarrer Franz Xaver Pongratz. Vier Kinder, zwei Söhne und
zwei Töchter, wurden den beiden geschenkt. Den neun Enkeln erweisen sie sich als fürsorgliche
Großeltern und Ratgeber. Für die beiden ist die Familie das Wichtigste in ihrem Leben.

Der Jubilar gehört seit dem 3. Mai 1969 der FFW Arrach an. Als „Atemschutz-Pionier“ war er in den
80-er-Jahren Mitglied der ersten Leistungsgruppe des schweren Atemschutzes und absolvierte
zahlreiche Leistungsabzeichen. Nach seiner aktiven Zeit schied er aus dem aktiven Dienst aus, half
jedoch stets weiter bei Festen o. ä. mit. Beim SC Arrach-Haibühl ist er seit 1985 als passives Mitglied
geführt. Interessiert verfolgt er die Spiele am Spielfeldrand. Der ASV Arrach zählt ihn zu seinen
Gründungs- und Ehrenmitgliedern (seit 1971), denn seine große Leidenschaft gehört dem
Wintersport. Zahlreichen Ski-Urlaubern brachte er das Skifahren bei. Fast 30 Jahre lang hatte er das
Amt als Torrichter-Chef inne und auch heute ist er noch aktiv dabei, wenn man auf seine Erfahrung
und sein ruhiges Wesen zurückgreift. Beim Trockentraining der Jugend ist er ebenfalls unverzichtbar.
Auch dem inzwischen nicht mehr existierenden Wanderverein Grün-Schwarz Arrach (Auflösung
2014) gehört er als Gründungsmitglied an.

Erika Aschenbrenner ließ sich neben ihren immerwährenden familiären Pflichten in den 80-er-Jahren
ehrenamtlich über 12 Jahre lang beim Pfarrgemeinderat Haibühl verpflichten und war als Beisitzerin
beim Arracher Frauenbund (aufgelöst 2010) aktiv. Als treue Seele des ASV und unermüdliche
Schafferin, „Mädchen für alles“, wenn sie gebraucht wird, brachte sie all ihre Kräfte im Verein zur
Geltung.

Kein Tag vergeht, an dem man die beiden nicht in trauter Zweisamkeit durch den Ort schlendern
sieht, geistig und körperlich rege. Während Hans auf die wohltuende Wirkung von allerlei
Kräutertees (bevorzugt Brennnessel- und Ingwer) schwört, kann seine Erika diesen durchaus
gesunden Getränken nur bedingt Gegenliebe entgegenbringen, wie sie augenzwinkernd bekannte.
Auch gehören regelmäßige Badbesuche mit Saunagängen immer noch zum Gesundheitsprogramm
des fitten Jubilars.

 

Bericht: Regina Pfeffer